Boris Becker war ein berühmter Tennisspieler, machte aber auch wegen Geldproblemen und gescheiterten Beziehungen oft Schlagzeilen. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, seine schicken Autos zu lieben.

Er war einst einer der weltbesten Tennisspieler: Boris Becker (55), der 49 Turniere gewann, darunter sechs Grand-Slam-Titel, drei davon bei den berühmten Wimbledon Championships in Großbritannien.

Nach all den Erfolgen als Tennisspieler hatte Becker jedoch oft mit persönlichen Problemen zu kämpfen.

Von Beginn seiner Karriere an liebte er teure, schicke Autos. 1985 kaufte er einen schwarzen, tiefergelegten Mercedes 190 E 2.3-16 mit Coupé-Kühlergrill und einem riesigen Stern im Kühler, ein Auto, von dem damals alle Autonarren träumten. Der 2,3-Liter-Vierzylinder Motor leistete für die damalige Zeit unglaubliche 185 PS und brachte die Limousine auf 230 km/h. „Der 190er war mein erstes Auto. “Ich habe ihn mir selbst ausgesucht, selbst bezahlt, ich habe ihn geliebt“, sagte Becker einst der „Autobild“.

Nur zwei Jahre später soll sich der Tennisstar den rund 420.000 Mark teuren Porsche 959 gegönnt haben, der zu den besten Supersportwagen seiner Zeit zählte. Er hatte 450 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h. Auch Microsoft-Milliardär Bill Gates (66) ist stolzer Besitzer eines Porsche 959.

Damals entstanden Fotos des jugendlich wirkenden Boris im Ford Escort XR3i Cabrio. Später kam das Auto als BB-Einzelstück auf den Markt, das Boris Becker 1989 auf der Frankfurter IAA vorstellte. Obwohl er Botschafter für Ford war, hing ihm eine andere Marke besonders am Herzen: Mercedes. Nach seinem Wimbledonsieg im Sommer 1985 feuerte Becker in seiner Heimatstadt Leimen Seite an Seite mit seinem damaligen Trainer Günther Bosch (85) die Fans aus einer offenen G-Klasse an.

Er war viele Jahre Markenbotschafter des Stuttgarter Autobauers (wie auch heute noch Tennisstar Roger Federer, 40), drehte mit dem finnischen Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen (53) Werbespots für die Starmarke und besaß 23 Jahre lang drei Mercedes-Autohäuser in Mecklenburg-Vorpommern.

Doch Becker interessierte sich schon früh für Neuwagen und schnelle und teure Oldtimer. Das ging nicht immer gut: 1996 stieg der Tennisspieler bei einer Mercedes-Werbeveranstaltung aus einem historischen Mercedes SLR 300 aus den 50er-Jahren. Die Insassen beider Autos waren zu Tode erschrocken, ebenso Beckers Frau Barbara (55) und der damalige Mercedes-Chef Dieter Zetsche (68), die zur Unfallstelle fuhren. Der Schaden war immens und kostete rund eine Million D-Mark.

Trotz dieses Fehlers mochte Becker die Älteren: Mit tollen Autos wie dem millionenschweren Mercedes 300 SL Gullwing nahm er oft an Oldtimer-Rallyes teil. Nach seiner Hochzeit mit Lilly (45) im schweizerischen St. Moritz 2009 chauffierte Becker seine frischgebackene Frau in einem klassischen Mercedes-Cabriolet. Zuvor waren sie in einer schicken Maybach-Limousine zur Hochzeit gefahren.

Aber Becker mag nur die besten Neuwagen. Er war schon oft in rasend schnellen Mercedes-Autos zu sehen, etwa im SLR McLaren (626 PS, ab rund 225 000 Franken) oder im SLS AMG. Bei der Bambi-Verleihung 2015 in Berlin fuhr er gar einen knallgelben, vollelektrischen SLS AMG Electric Drive.

Die Realität sieht nun aber anders aus: Ende März hat in London der Strafprozess gegen den früheren Weltranglistenersten begonnen. Konkret wird Boris Becker vorgeworfen, den Behörden Trophäen aus Wimbledon, den Australian Open sowie mehrere Immobilien verschwiegen und Geld an seine Ex-Frauen Barbara und Lilly überwiesen zu haben. Die Jury sprach den Ex-Tennisstar nun in mehreren Anklagepunkten schuldig – ihm drohen nun bis zu sieben Jahre Gefängnis. An Luxuskarossen denkt der Autoliebhaber allerdings nicht.